abiotisch Leblos, unbelebt. Bezeichnung für Faktoren der nicht belebten Umwelt, die Wirkungen auf die Organismen ausüben, z. B. Nährstoffe, Landschaftsrelief, Niederschlag, Wind. Gegensatz: biotisch. SCHAEFER 1992, BICK 1993.
Abrasion: Flächenhafte Abtragungstätigkeit der Brandung an der Meeresküste oder an den Ufern großer Seen, dadurch entstehen sog. Abrasionsplatten. Dies sind leicht zum Meer hin geneigte Flächen, die durch die Brandung und durch das von ihr bewegte Geröll abgeschliffen wurden. Abrasionsterrasse, Erosion. LESER et al. 1993.
Abrasionsterrasse: Bei Veränderung des Meeresspiegels relativ zum Land setzen die Abtragungskräfte der Meeresbrandung auf anderem Niveau an. Sie bilden dort eine neue Abrasionsplatte, so entsteht eine terrassenförmige Küste. Abrasion. LESER et al. 1993.
abteufen: Teufen (Teufe = Tiefe). Bergmännischer Ausdruck für: Niederbringen eines Schachtes, Brunnens etc. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Abundanz: Anzahl von Organismen bezogen auf eine Flächen- oder Raumeinheit. SCHAEFER 1992.
adult: Erwachsen; Zeitraum der Fortpflanzungsfähigkeit innerhalb des Lebenszyklus eines Organismus. Gegensatz: juvenil. SCHAEFER 1992.
Advektion: Bezeichnung in der Meteorologie für großräumige horizontale Luftströmungen - im Gegensatz zur vertikalen (Konvektion) - und in der Ozeanographie für die horizontale Verfrachtung von Wassermassen. KLEIN 1990.
advektiv: Auf Advektion beruhend. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Aerosole: In Luft feinverteilte, schwebende Teilchen, z. B. Staub, Salz, Gischttröpfchen. sea spray. SCHAEFER 1992, BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
AFTG: Aschefreies Trockengewicht; das Gewicht der organischen Substanzen (Kohlenstoffverbindungen). Es wird errechnet aus der Differenz des Trockengewichtes (Biomasse) und der Asche. Asche ist der nicht verbrannte Rückstand (anorganische Substanzen wie z. B. Calciumverbindungen) von Pflanzen- oder Tiermaterial nach Erhitzen. SCHAEFER 1992.
Aggregat Allgemein: Anhäufung, Ganzes aus mehreren Teilen. Technisch: u. a. Antriebsmaschine eines Schiffes. Biologisch hier: Zusammengelagerte Organismen wie z. B. Miesmuscheln; die Individualität des Einzellebewesens bleibt erhalten. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Akkumulation: Allgemein: Anhäufung, Speicherung, Ansammlung. Geowissenschaftlich definiert als Ablagerung von Sedimenten. Meist erfolgt diese Ablagerung durch das Meer oder Flüsse, die Lockersedimente (Sand, Kies) aufschütten. Das Gegenteil von Erosion. Ökologisch: Die Anreicherung von Substanzen, vor allem Schadstoffen, in Organismen (Bioakkumulation) oder in bestimmten Teilen eines Ökosystems wie dem Boden. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Algorithmus: Im Rahmen der Mathematik, Informatik und Logik ein allgemeines Verfahren - Ablaufregeln - zur Lösung aller Aufgaben einer gegebenen Aufgabenklasse. Bezeichnung für eine eindeutige, endliche Vorschrift zur schematischen Lösung einer Aufgabe. Computerprogramme sind Algorithmen, die die Verarbeitung von Daten festschreiben. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Altmoränenkuppen: Da die jüngste Eiszeit, das Weichselglazial, das westliche Schleswig-Holstein nicht erreichte, stammen die dort vorhandenen Moränen, sog. Altmoränen, aus den vorherigen Eiszeiten, z. B. dem Saaleglazial. In den beiden folgenden Warmzeiten und der Weichseleiszeit wurden die Altmoränen durch Schmelzwässer, Bodenfließen, Verwehung u. a. überformt, wodurch sie ihre kuppige Form erhielten. SCHMIDTKE 1992.
Ammonium: NH4+, Stickstoff-Wasserstoff-Verbindung, Kation des Ammoniaks (NH3), populärer Name: Salmiakgeist (NH4+ in wässriger Lösung). BREUER 1991.
Amphidromie: amphi-, gr. für um..., herum, ringsum; -drom, gr. für laufen. In einem (teilweise) abgeschlossenen Becken wie der Nordsee reflektieren Wellen (Eigenschwingung). Diese Wellen können sich durch Interferenzen überlagern und unterliegen Einflüssen durch Küstenform, Wassertiefe (Reibung), Corioliskraft (Abb. S. 64) und Gezeitenwelle. Daraus entsteht eine Drehwelle, eine kreisförmige Ausbreitung der Gezeitenwellen; an deren Drehmittelpunkt kein Tidenhub beobachtbar ist. Diese komplexe Erscheinung wird A. genannt. DIETRICH et al. 1975, GÖTTING et al. 1988. jk
anadrom: -ana,gr. für wieder, zurück; -drom, gr. für laufen. Bezeichnung für Fische, welche den größten Teil ihres Lebens im Meer verbringen und zum Laichen ins Süßwasser zurückkehren (z. B. Lachs, Stör). diadrom. SCHAEFER 1992.
Andelrasen: Typische Vegetationseinheit der unteren Salzwiesen, löst die Queller- und Schlickgras-Pioniergesellschaften landeinwärts in Höhe des mittleren Tidehochwassers (Tide) zonenartig ab. Geprägt wird sie durch den Andel Puccinellia sp. Gegenüber den Pioniergesellschaften wird der Andelrasen nur bei windbedingt höheren Fluten überspült. RAABE 1981, DIERßEN 1988. jk
Andelzone: Bereich des Andelrasens.
Anmoor: Durch ganzjähriges Grund- und Stauwasser beeinflußte nasse Böden mit hierdurch vermindertem Sauerstoffangebot und gehemmter Zersetzung. Gegenüber nährstoffarmen Böden, auf denen sich eine Humus-/Torfschicht bildet, entsteht ein A. auf nährstoffreichen Mineralböden und hat keine Humusauflage. Es dominieren Huminstoffe (Gelbstoffe), die von Wassertieren und Mikroorganismen gebildet werden. Diese Böden haben bei mittleren Wassergehalten ein "erdiges" Gefüge, das bei anhaltender Wassersättigung "schlammig" wird. Die humosen Horizonte sind zusammen 20-40 cm mächtig und neutral bis schwach sauer. SCHEFFER & SCHACHTSCHABEL1984.
anmoorig:Anmoor.
anthropogen: Durch menschliche Einwirkungen verursacht, beeinflußt. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Arktis: Nordpolargebiet. Bezeichnung für die um den Nordpol liegenden Land- und Meeresgebiete. Klimatisch definiert durch die unter 6°C bleibende Mitteltemperatur des wärmsten Monats des Jahres, vegetationsgeographisch die Gebiete nördlich der Baumgrenze. Tundra. Geographisch die Gebiete der Erde polwärts des 66. Breitengrades auf der Nordhemisphäre. subarktisch. TROLL & PFAFFEN 1968, BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
arktisch: Arktis.
Ästuar: Geowissenschaftlich: Trichterförmige Flußmündung im Gegensatz zu geteilten Delta-Mündungen. Auf der Nordhalbkugel strömt unter Einwirkung der Corioliskraft (Abb. S. 64) bei Flut das Wasser auf der linken Seite in den Fluß und bei Ebbe auf der rechten Seite wieder ab. Dadurch erweitert sich die Flußmündung trichterförmig. Hydrographisch sind die Ä.e Grenzräume zwischen Süßwasser und Meer, bestimmt durch den Gezeiteneinfluß in den Flußunterläufen, den Salzgehalt (Brackwasser) in Flüssen und im flußmündungsnahen Meer und die Stoffverfrachtung aus dem Fließgewässer in das Meer. Biologisch wird der Lebensraum auch über den Wechsel von Faunen- und Florenanteilen aus dem Süßwasser bzw. marinen Lebensräumen gekennzeichnet. LOZÁN & KAUSCH 1996.
ästuarin: Ästuar.
auskolken: Auskolkung.
Auskolkung: Das von fließendem Wasser in strudelnde Bewegung versetzte Gesteinsmaterial bildet trichter- oder kesselförmige Vertiefungen, Kolke, in Sohlen von Flüssen, Stromrinnen, an Meeresküsten oder in Schmelzwasserabflüssen im Untergrund von Gletschern. HOHL 1981.
Außenküste: Seewärtiger Bereich vor dem Wattenmeer, der nicht trockenfällt; die Außensände und die Seeseite der Inseln. Angesetzt ist sie 10 m unterhalb des mittleren Hochwassers. TARDENT 1993.
autochthon: Am Fundort entstanden. Bezeichnung für abiotische Umweltfaktoren und Organismen, die im betrachteten Gebiet entstanden oder aus ihm hervorgegangen sind. SCHAEFER 1992.
autotroph: Ernährungsweise der Pflanzen und einiger Bakteriengruppen. Sie verwerten anorganische Kohlenstoffquellen (CO2) zum Aufbau organischer (körpereigener) Substanz. Sie nutzen das Sonnenlicht als Energiequelle und werden daher als photoautotroph bezeichnet, siehe auch Photosynthese. Andere Bakteriengruppen beziehen ihre Energie aus der Oxidation anorganischer Verbindungen, sie werden als chemoautotroph bezeichnet. Gegensatz: heterotroph. STRASBURGER 1991, SCHLEGEL 1985.

Seitenende, Verweise

B. P.: Abkürzung für Before Present (vor heute). Die Gegenwart (present) ist angesetzt im Jahr 1950. Verwendet wird diese Bezeichnung für Datierungsmethoden, wie Dendrochronologie und 14C, für Altersangaben in Jahren bei relativen, geeichten Altersbestimmungen.
Bark:Dreimastige Großsegler, die am Fock- und am Großmast mit Rahsegeln, dagegen am hinteren Mast, dem Besan, zwei Gaffelsegel trugen. Das untere Gaffeltopsegel war das größte Segel des Schiffes. Über Vorschiff und Bugsprit konnten die Focksegel - Stagfock, Klüver und Jager - gehisst werden. Bei den meisten Schiffen waren weitere Längssegel zwischen den Masten vorhanden. (jk) KÜHN 1999.
Barren: Diese Sandbänke entstehen typischerweise vor Seegaten, den Mündungen der Prielströme, an der Außenküste zur Nordsee sowie im Gebiet des Zusammenflusses zweier Stromrinnen. Durch gegenläufige Brandungs- oder Strömungsenergie wird die Strömungs- und Transportkraft der Priele und Prielströme abgeschwächt. Ein Teil der mitgeführten Sedimente wird daher abgelagert. Die Position dieser Ablagerungsbereiche ist aufgrund von Interferenzen sehr instabil. GIERLOFF-EMDEN 1979.
Basistorfe: In einer Phase raschen Meeresspiegelanstiegs zwischen 8600 und ca. 6500 B. P. verschob sich die Nordseeküstenlinie ca. 250 bis 300 km landwärts. Vorher existierten in diesem Küstensaum Moore, Süßwasserseen, Brackwasserbuchten und ausgedehnte Watten. Heutzutage sind Relikte wie B. nur noch vereinzelt am Nordseegrund anzutreffen, da sie im Zuge der Überflutungen durch Abtragungsprozesse aufgearbeitet wurden. Ausgedehntere Vorkommen finden sich unterhalb der Marschen. SCHELLNHUBER & STERR 1993.
Baumkurre: Fanggerät u. a. der Garnelenfischerei, das aus über den Grund geschleppten Netzsäcken an Auslegerbäumen besteht, typisches Fanggerät der Krabbenkutter. Dredge GÖTTING et al. 1988.
Befahrensregelung: Rechtsverordnung zur Regelung des Befahrens der Bundeswasserstraßen in Nationalparks. #Hansen S. xx. ku
Begrüppung: Aushebung der Grüppen.
Benthal: Die Bodenzone eines Gewässers. Erstreckt sich von der Spritzzone (Supralitoral) bis in die größten Tiefen. Vertikale Gliederung des Meeresbodens in die Bereiche des Litorals und der Tiefsee. TARDENT 1993.
benthisch: Dem Benthos zugehörend.
Benthos: Lebensgemeinschaft des Bodens von Gewässern (Benthal). Benthische Organismen können im Substrat leben, sich auf dem Substrat bewegen, dort festgewachsen sein oder sich freibeweglich in der Nähe des Substrates aufhalten. Es wird unterschieden zwischen Phytobenthos und Zoobenthos. TARDENT 1993.
Besatzmuscheln: Junge Miesmuscheln, die von wilden, natürlichen Bänken gefischt und auf Kulturflächen zur Aufzucht ausgebracht werden.
Bioakkumulation: Bezeichnung für die Anreicherung von Substanzen in Organismen. Häufig auf Schadstoffe (z. B. Schwermetalle, Gifte) bezogen, die schlecht abgebaut oder ausgeschieden werden können. Auf jeder Stufe der Nahrungskette nimmt ein Tier etwa das Zehnfache seines Eigengewichtes an Futterlebewesen auf und damit auch die darin enthaltenen Gifte. So reichern sich solche Substanzen zum Ende der Nahrungskette z. B. bei Seehund und Mensch immer stärker an. SCHAEFER 1992.
Biodeposition: Zum Teil allgemeine Bezeichnung für die Bindung von Stoffen durch Lebewesen und damit Herausnahme aus dem aktuellen Stoffkreislauf des Ökosystems. Dies kann durch direkte Einlagerung im Gewebe oder durch Stoffumsetzung erfolgen. Zum Teil kann sich dies in der Bildung biogener Sedimente fortsetzen und damit zu einer längeren Herausnahme aus dem Stoffkreislauf führen. Hauptsächlich wird B. verwendet für die Produktion und Sedimentation von Kotpartikeln durch filtrierende Organismen (Pseudofaeces #Ruth S. 92). Austen pers. Mit. 1998, HAVEN & MORALES-ALAMO 1966.
Biomasse: Gewicht einzelner Organismen, Organismengruppen oder aller Lebewesen je Flächen- oder Volumeneinheit. Die B. wird als Frisch- oder Trockenmasse (Gewicht, nachdem durch standardisierte Verfahren ein Wasserentzug stattfand) oder auch als aschefreies Trockengewicht (AFTG) angegeben. SCHAEFER 1992.
Biota: Lebewelt. Gesamtheit der Organismen, die ein bestimmtes Gebiet oder einen räumlich abgegrenzten Ausschnitt daraus besiedeln. SCHAEFER 1992.
biotisch: Belebt. Bezeichnung für Faktoren der belebten Umwelt, betreffend die Wirkungen der Organismen aufeinander, z. B. Räuber-Beute-Verhältnis, Konkurrenz, Parasitismus. Gegensatz: abiotisch. SCHAEFER 1992.
Biotop: Lebensraum einer Biozoenose, der von einer speziellen Kombination abiotischer Umweltfaktoren geprägt ist und dadurch von anderen Lebensräumen abgrenzbar. SCHAEFER 1992, BICK 1993, DAHL 1908, DRACHENFELS 1994.
Biotopstruktur: Hier: Verteilung und Anteil von Biotopen in einem zu definierenden Raum.
Biotoptyp: Abstrahierter Typus aus der Gesamtheit gleichartiger Biotope. Ein B. bietet mit seinen ökologischen Bedingungen weitgehend einheitliche, von anderen Typen verschiedene Voraussetzungen für Lebensgemeinschaften. Die Typisierung schließt abiotische (z. B. Feuchte, Nährstoffgehalt) und biotische Merkmale (z. B. Vorkommen bestimmter Vegetationstypen und -strukturen, Pflanzengesellschaften, Tierarten) ein. RIECKEN et al. 1994, DRACHENFELS 1994.
Biotoptypenausstattung: Vorhandene Biotoptypen in einem Betrachtungsgebiet.
Bioturbation: Umlagerung von Sedimenten durch Tiere, z. B. durch Grabungstätigkeit des Wattwurmes oder auch Regenwurmes. SCHAEFER 1992.
Bioverfügbarkeit: Hier: Der Anteil einer Substanz, der durch Organismen genutzt werden kann. Beispielsweise liegen Nährsalze im Boden in durch elektrische Ladung gebundener, als Minerale festgelegter oder gelöster Form vor. Die gelösten Stoffe sind von der Pflanze unmittelbar aufnehmbar, während die in gebundener Form vorliegenden Stoffe nur zu Teilen durch von der Pflanze abgegebene Ionen im Austausch erhalten werden können. Die festgelegten Stoffe sind erst nach ihrer Freisetzung für die Pflanze nutzbar. STRASBURGER 1991, SCHEFFER & SCHACHTSCHABEL1984.
Biozid: Bezeichnung für chemische Stoffe (vor allem Pestizide, aber auch andere Umweltchemikalien), die Organismen abtöten. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Biozoenose: Lebensgemeinschaft der in einem Biotop regelmäßig gemeinsam vorkommenden Arten von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen, deren Vertreter alle untereinander und mit den Angehörigen anderer Arten in Wechselbeziehung stehen. #Reise S. 162. BICK 1993, SCHAEFER 1992, WEIDNER 1994.
Biphenyl: Kohlenwasserstoff, besteht aus zwei miteinander verbundenen Benzolringen. Siehe auch polychlorierte Biphenyle. BREUER 1991.
Blattspreite: Botanisch für den flächig verbreiterten Teil des Laubblattes im Gegensatz zum Blattstiel. Hier: Der blattähnliche, flächig verbreiterte Teil des Vegetationskörpers bei Zucker- und Fingertang wie bei anderen Arten der Braunalgengattung Laminaria. STRASBURGER 1991.
bodenmechanisch: Physikalische Eigenschaften der Erdstoffe in bezug auf Bruch, Stoßfestigkeit, Tragfähigkeit usw. MURAWSKI 1972.
Bodentextur: Räumliche Anordnung, Größenanteile und Zusammenhalt von Bodenpartikeln. Sie wird bestimmt u. a. durch die Bodenkörnung (Sand), polychl), die Verklebung von Bodenteilen sowie die Verdichtung und hat deutliche Wirkungen u. a. auf das Porenvolumen (Wasserkapazität und -bindung). SCHEFFER & SCHACHTSCHABEL 1984.
Borstenwurm-Riffe: Der Borstenwurm Sabellaria spinulosa lebt in Wohnröhren aus verklebten Sandkörnern. Bei Vorkommen von Kolonien bilden sich durch die miteinander verkitteten Wohnröhren Riffe. SIEWING 1985.
Brackwasser: Als Brackwasser wird Wasser mit einem Salzgehalt zwischen dem von Meer und Süßwasser, also zwischen 0,5 und 30 Promille (SCHAEFER 1992) bezeichnet. Die Grenzwerte weichen in der Literatur voneinander ab. B. ist vor allem im Bereich von Flußmündungen zu finden, aber auch die Ostsee enthält in weiten Teilen Brackwasser.
Brackwasserröhrichte: Brackwasser, Röhricht.
Bronzezeit: In Norddeutschland etwa zwischen 1800 und 1500 v. Chr. liegende vorgeschichtliche Epoche, die durch die überwiegende Verwendung von Bronze für die Herstellung von Geräten, Waffen und Schmuck gekennzeichnet ist. Sie folgt zeitlich entweder der Jungsteinzeit unmittelbar, aber oft liegt hiervor eine Kupferzeit, die durch die hauptsächliche Verwendung von unlegiertem Kupfer für die Herstellung von Waffen und Gerät gekennzeichnet ist. Abgelöst wurde die Bronzezeit von der Eisenzeit. Die absolute Datierung ist regional unterschiedlich, da diese Technik zu unterschiedlichen Zeiten entstand bzw. eingeführt wurde. Perioden. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994, #Kühn S. 20.
Brutbiotop: Gebiet mit Umweltbedingungen, die für die Brut einer Vogelart geeignet sind. Biotop.
Brutfall: Übergang der planktisch (Plankton) lebenden Larven z. B. der Muscheln zum benthischen Leben. Diese Tiere besitzen eine pelagische (freischwimmende) Larvalphase und eine sessile (festsitzende) Juvenilphase.
Bruttowertschöpfung: Der Wert (zu Verkaufspreisen) der gesamten Produktion (Halb- und Fertigfabrikate und selbsterstellte Anlagen) eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum (=Bruttoproduktionswert) nach Abzug des Materialverbrauchs (=Nettoproduktionswert) und sämtlicher Vorleistungen, Abschreibungen und indirekten Steuern. ku
BSH: Abk. für Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie, Bundesoberbehörde für zentrale maritime Aufgaben im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr. Das Aufgabenspektrum reicht von Wirtschaftsfragen in der Seeschiffahrt über Sicherheitsangelegenheiten bis hin zur wissenschaftlichen Beschreibung der Meere für alle meeresbezogenen Tätigkeiten. Im einzelnen gehören dazu: Allgemeine Schiffahrtsaufgaben wie z. B. Flaggenrechtsangelegenheiten; Prüfung und Zulassung der nautischen Instrumente und Geräte der Schiffsausrüstung; Seevermessung und Wracksuche, Herausgabe amtlicher Seekarten und nautischer Veröffentlichungen; meereskundliche Untersuchungen; nautische und hydrographische Dienste wie z. B. Gezeitenberechnung, Sturmflutwarndienst, Eisnachrichten; Angelegenheiten des Meeresumweltschutzes; Förderung der Seeschiffahrt und Seefischerei durch naturwissenschaftliche und nautisch-technische Forschungen. BSH 1997.
Buhne: Quer zum Ufer liegendes Bauwerk zur seitlichen Begrenzung des Abflußquerschnittes und/oder zum Schutz des Ufers, z. B. Flußbuhne als Regelungsbauwerk im Fluß; Strandbuhne: Quer zur Uferlinie angeordnetes, damm- oder wandartiges Schutzwerk. Sie soll den Materialtransport entlang der Küste verringern und den Wellenauflauf so beeinflussen, daß die Erosionswirkung am Strand und unter Wasser vor dem Strand geringer wird. DIN 1996; GIERLOFF-EMDEN 1979.

Seitenende, Verweise

14C-Datierung: Radiokarbonmethode. 14C ist ein natürlich vorkommendes, instabiles, d. h. radioaktiv strahlendes, Isotop (Radionuklid) des Kohlenstoffs mit der Massenzahl 14. Seine Strahlungsintensität nimmt nach dem Gesetz für radioaktive Stoffe mit einer Halbwertszeit von 5730 + 40 Jahre ab. In der Atmosphäre und somit auch in den Organismen liegen das 14C- und das "normale", d. h. stabile, 12C-Isotop in einem stabilen Mengenverhältnis vor. Bei der Bildung von Knochen, Muschelschalen und anderen organogenen Substanzen, aber auch bei abiotischer Kalksedimentation, werden diese Kohlenstoffatome gebunden. Kommt es nun zu keinem weiteren Austausch mit der Umwelt, verschiebt sich das Verhältnis 14C zu 12C durch den radioaktiven Zerfall des 14C-Isotops. Dieser kann gemessen werden und damit auf das Mengenverhältnis 14C zu 12C geschlossen werden. Dieses Verhältnis wiederum ist ein Maß für das Alter. Unter Berücksichtigung methodischer Fehlerquellen, ist eine Rückdatierung auf 40 000 bis 50 000 Jahre B. P. möglich. Allerdings muß ein festes 14C/12C-Verhältnis a priori angenommen werden. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994, HOHL 1981, LEXIKON DER BIOLOGIE 1983-1987.
Calais-Transgression: Phase des nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstiegs von ca. 6000 bis 1800 v. Chr. Unterteilung in C I bis C IV mit dazwischenliegenden Rückgängen des Meeresspiegels bzw. Stillständen. Für den Verlauf der C.-T. wird eine Nordseespiegelanstiegsrate von ca. 50 cm pro Jahrhundert angenommen. Transgression, Dünkirchen-Transgression. WOLDSTEDT & DUPHORN 1974.
Chlorkohlenwasserstoffe: Fast ausnahmslos künstlich erzeugte organische Verbindungen mit Chlor. Sie finden vielfache industrielle und gewerbliche Verwendung. Außerdem werden sie z. T. als Insektizide und Fungizide im Gartenbau sowie der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt. Durch ihre Dauerhaftigkeit (Persistenz) ist eine Anreicherung in Böden, Sedimenten, in den Organismen und dadurch auch in Nahrungsmitteln festzustellen, Bioakkumulation. Oft sind diese Verbindungen sehr giftig. Ihre Toxizität beruht auf den bei ihrem Abbau im Organismus, besonders in der Leber, entstehenden Zwischenprodukten. Pestizid, Weichmacher, Hexachlorbenzol, Lindan, polychlorierte Biphenyle; #Küpper S. 204, #Janßen S. 142, #van Bernem et al. S. 198. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994, BREUER 1991.
Chlorophyll: Grüner, photosynthetisch aktiver Farbstoff, kommt bei allen photosynthetisch lebenden Organismen mit Ausnahme der photoautotrophen Bakterien vor. Durch die Absorption von Licht wird Energie aufgenommen und für den photosynthetischen Prozeß zur Verfügung gestellt. Die Absorptionsmaxima des C. liegen bei 425 nm (blauer = kurzwelliger) und 660 nm (roter = langwelliger Bereich). STRASBURGER 1991.
Ciliat: Wimpertierchen. Im Gegensatz zu den Flagellaten besitzen diese Einzeller (Protozoen) Wimpern (Cilien). Sie dienen primär der Erzeugung einer Wasserströmung, die zur Fortbewegung und Nahrungsaufnahme (Filtrierer) genutzt wird. Die Cilien sind in Mehrzahl vorhanden, kürzer und haben eine andere Schlagweise als die Flagellen. Ciliaten sind heterotrophe Organismen. SCHAEFER 1992, WEHNER & GEHRING 1990.
coccal: Organisationsstufe von Algen mit unbeweglichen, unbegeißelten Zellen, die von einer Zellwand umgeben sind. Sie können zu einer Kolonie vereinigt sein. HOEK, VAN DEN et al. 1993.
Cyste: Zur Überdauerung ungünstiger Umweltbedingungen gebildetes Ruhestadium (latent) einer Zelle, welches durch eine dicke Wand geschützt ist. LEXIKON DER BIOLOGIE 1983-1987, HOEK, VAN DEN et al. 1993.

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