Habitat: Lebensraum einer Organismenart, bzw. wo man sie zu finden erwarten kann, gewissermaßen die "Adresse" einer Art. In die H.-Bezeichnung gehen Angaben zu abiotischen und biotischen Faktoren ein. BICK 1993, RIECKEN 1994.
Habitat-Management: Maßnahmen, die auf die Erhaltung von Eigenschaften der Lebensräume bestimmter Arten ausgerichtet sind.
Habitatnutzung: Nutzung des für sie geeigneten Lebensraumes durch eine Art.
Haken: Sandhaken.
Halligsockel: Wattbereich, der die Hallig unmittelbar umgibt, begrenzt durch die steilen Böschungen zu den Prielen und Prielströmen. Winkowski pers. Mit. 1997.
Halophyten: Salzpflanzen. Pflanzen, die einen erhöhten Salzgehalt des Bodens bzw. Wassers ertragen oder sogar besser an Standorten mit dieser Umweltbedingung gedeihen. Entscheidend ist meistens die größere Konkurrenzfähigkeit gegenüber Arten, die der Salzbelastung nicht gewachsen sind. Zum Beispiel: Queller ist eine Pionierpflanze, toleriert sehr hohe Salzkonzentrationen. SCHAEFER 1992.
Harde: Altdeutsch "hariraida", ursprünglich als Ausdruck für eine Kriegsschar, später Übertragung auf das Gebiet, aus dem sich diese Krieger rekrutierten. Verwaltungsmäßig gliederte sich Nordfriesland in die drei Geestharden (Karr-, Norder- und Südergoesharde) sowie in die dreizehn Harden der außerhalb der Festlandsgeest liegenden Marschen und Inseln. Letztere bildeten unter dem Namen "Utlande" das eigentliche Nordfriesland und setzten sich zusammen aus den Dreilanden Eiderstedts, den fünf Harden Alt-Nordstrands und den fünf nördlichen Harden. FISCHER 1955, CLAUSEN 1988.
Hauptmondtide: Die Tide wird durch die Entfernung und den Winkel von Sonne und Mond zur Erde gesteuert. Der Einfluß der Lageparameter wird nach Doodsen mittels einer sechs dimensionalen Fourier-Reihe, deren Glieder als Partialtiden bezeichnet werden, angenähert. Hieraus leitete Doodsen 396 Tide-Typen ab, deren Bedeutung (K) 0,0001 ist. Die H. ist der Tidetyp mit der größten Bedeutung (K = 0,90812). An der Nordseeküste wirkt vor allem die M2-Hauptmondtide, wobei die zwei auf halbtägige Gezeiten hinweist. DIETRICH et al. 1975. jk
heterotroph: Ernährungsweise von Organismen (Tiere, Pilze, Einzeller, Bakterien). Durch den Abbau aufgenommener organischer Substanz gewinnen sie Energie und bauen körpereigene Substanz auf. Gegensatz: autotroph. STRASBURGER 1991.
Hexachlorbenzol: HCB ist ein Chlorkohlenwasserstoff. Gewinnung durch vollständige Chlorierung von Benzol. Früher Verwendung als Fungizid (Saatbeizmittel). Seit 1977 in der Bundesrepublik Deutschland verboten. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Holozän: Geowissenschaftlich: die aktuelle Nacheiszeit, vermutlich eine Zwischeneiszeit (Interglazial). Weichseleiszeit. HOHL 1981.
Hortfund: Depotfund, Verwahrungsfund. Vorgeschichtliches Versteck von Gegenständen, Rohmetallbarren, Edelmetallstücken oder Waffen im Erdboden, in Mooren, Quellen u. a. ku
Hydrobiologie: Wissenschaft vom Leben im Wasser. Untersucht die Zusammenhänge und Wechselbeziehungen zwischen den Wasserorganismen und dem sie umgebenden belebten und unbelebten Milieu. SCHAEFER 1992.
hydrodynamisch-numerisches Modell: numerisches Modell für dynamische Prozesse im Wasser.
Hydroidpolyp: Zu den Nesseltieren gehörender, mit einer Fußscheibe festsitzender, schlauch- oder sackförmiger Organismus. Größe: 0,2-1 cm; es kommt häufig zu einer Stockbildung, d. h., daß der Mutterpolyp mit den Tochterpolypen in Verbindung bleibt. TARDENT 1993, SIEWING 1985.
Hypertrophie: Überangebot an Nährstoffen, Nährstoffbelastung (besonders Nitrat und Phosphat) führt zu starkem Algenwachstum, Eutrophierung. LEXIKON DER BIOLOGIE 1983-1987.
hypertrophieren: Hypertrophie.
Hypsometrie: Höhenmessung (Messung der Höhenunterschiede des Bodenreliefs). KLEIN 1990.

Seitenende, Verweise

Imago: Bezeichnung für die geschlechtsreife Adultform bei den Insekten. WEHNER & GEHRING 1990.
Immision: Die Einwirkung von Luftverunreinigungen, Schadstoffen, Lärm, Strahlung usw. auf Organismen oder Gegenstände (z. B. Gebäude). Von der I. ist die Emission als Entstehungsort dieser Einflüsse zu unterscheiden. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Indigene: Bezeichnung für einheimische Tiere und Pflanzen, dazu gehören nicht die eingeschleppten bzw. eingebürgerten Arten. SCHAEFER 1992.
Inkubationsexperiment: Laborexperiment mit Hilfe von kultivierten Organismen.
Inselsockel: Der unterhalb des Wasserstandes bei mittlerem Tidehochwasser (MThw) (Tide) liegende Teil des Meeresbodens, auf dem sich der Inselkörper befindet. Im Wattenmeer gehören dazu die Wattflächen, die die Insel unmittelbar umgeben. Winskowski pers. Mit. 1997.
interagierend: Miteinander in Wechselwirkung stehend.
Interferenz: Wechselwirkung von Wellen, die sich gegenseitig auslöschen oder überlagern und dadurch verstärken können. BREUER 1989.
Intertidalfläche: Entspricht dem Eulitoral, definiert durch das Gebiet zwischen Springtideniedrigwasser und Springtidehochwasser. SCHAEFER 1992, TARDENT 1993.
Isohyeten: Auf Landkarten: Linien gleicher Niederschlagsmenge bezogen auf eine Zeitspanne. LESER et al. 1993.
Isohyeten-Drängung: Bezeichnet eine Ballung der Isohyeten, Region mit starker räumlicher Änderung der Niederschlagsmenge. jk
isomerenrein: Isomerie bezeichnet die Erscheinung, daß quantitativ gleich zusammengesetzte chemische Verbindungen eine verschiedene räumliche Form haben können, die ein abweichendes physikalisches und chemisches Verhalten zeigt. I. bedeutet, daß nur ein Isomer vorhanden ist. Lindan. BREUER 1991.
Iteration: Lat. für Wiederholung; I. nennt man die schrittweise Annäherung an die Lösung einer Gleichung, wobei man jedesmal den selben Rechenvorgang auf den zuvor berechneten Wert anwendet. Wird häufig bei Computer-Modellierung angewendet. numerisches Modell, Algorithmus. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Jungsteinzeit: Neolithikum. Letzte Epoche der vorgeschichtlichen Steinzeit; an der Nordseeküste etwa 4000 bis 2000 v. Chr. (BANTELMANN 1992); wurde von der Kupfer- oder der Bronzezeit (regional unterschiedlich) abgelöst. Archäologische Definition durch: geschliffene Steinwerkzeuge, Keramik, Bogen und größere dörfliche Siedlungen mit mehrjährig bewohnten Häusern. Ökonomische Definition durch den Beginn der Landwirtschaft mit Anbau von Kulturpflanzen, Domestikation und Haltung von Tieren. Perioden. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
juvenil: Jugendphase, Entwicklungsstadium eines Organismus vor Erreichen der Fortpflanzungsfähigkeit. Gegensatz: adult. SCHAEFER 1992.


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