Ökoton: Übergangsbereich zwischen zwei Biotoptypen oder Ökosystemen.
ökotoxikologisch: Ökotoxikologie, Umwelttoxikologie; Wissenschaft von dem Vorkommen, der Wirkung und dem Abbau, bzw. Austrag von Schadstoffen in Ökosystemen. SCHAEFER 1992.
Opportunisten: Hier: Arten, die sich sehr flexibel unspezifischen Umweltbedingungen anpassen können. Charakteristische Beispiele sind Ratten, aber auch der Mensch, wenn die technologische Beeinflussung der Umweltbedingungen eingerechnet wird. SCHAEFER 1992.
Ornithologie: Vogelkunde, die Wissenschaft der Biologie der Vögel. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994
Orographie: Beschreibende Darstellung der Eben- und Unebenheiten des Landes, vor allem bezüglich der Höhenverhältnisse. LESER et al. 1993.
orographisch: Durch die Eben- und Unebenheiten des Landes bedingt. Orographie.
oszillieren: Schwingen. HARTEN 1993.

Seitenende, Verweise

Partikel: particula, lat. für Teilchen. Sehr kleiner materieller Körper.
Partikelsenke: Funktionsbereich, der zum Entzug von Partikeln aus dem Meerwasser führt. Die Partikel können hierzu von Lebewesen aufgenommen oder gebunden werden oder physikalisch abgelagert werden. jk
partikulär: Einen Teil betreffend, einzeln. In Form von Partikeln vorliegend z. B. Nahrungspartikel (Detritus, Mikroorganismen) im Gegensatz zu "gelöst".
Pelagial: Lebensbereich des freien Wassers. Litoral, Sublitoral. SCHAEFER 1992, TARDENT 1993.
Pelagialentwicklung: Saisonale Veränderung des Pelagials in bezug auf Nährstoffverteilung und der damit zusammenhängenden Planktonentwicklung.
Perioden: Zeitabschnitte, die durch bestimmte Ereignisse oder kulturelle Techniken geprägt sind. Die folgende Zeiteinteilung gibt Zeiten für Mitteleuropa wieder. Fortschritte in der Datierung sowie die lokal unterschiedlich verlaufenden Entwicklungen von Technik und Kulturformen, nach deren Produkten die P. bestimmt wurden, führen zu deutlichen Abweichungen der absoluten zeitlichen Einordnung. Für die Bronzezeit wurde die neueste lokal gültige Datierung aufgenommen. Steinzeit (2,5 Mio.-1800 v. Chr.), vorgeschichtliche Epoche, in der Metalle noch unbekannt waren und Gerätschaften aus Stein, Knochen oder Holz gefertigt wurden. Weitere Unterteilung in: Altsteinzeit (2,5 Mio.-8000 v. Chr.), Mittelsteinzeit (8000-6000 v. Chr.), Jungsteinzeit (6000-1800 v. Chr.). Kupferzeit (2800-1800 v. Chr.), vorgeschichtliche Epoche, die die Jungsteinzeit mit der Bronzezeit verklammert und die durch die hauptsächliche Verwendung von unlegiertem Kupfer für die Herstellung von Waffen und Gerät gekennzeichnet ist. Bronzezeit (1800-800 v. Chr.), weitere Unterteilung in: Frühe Bronzezeit (1800-1600 v. Chr.), Mittlere Bronzezeit (1500-1300 v. Chr.), Jüngere Bronzezeit (1200-800 v. Chr.). Eisenzeit (800 v. Chr.-0), vorgeschichtliche Epoche, die durch die Verwendung des Eisens als Werkstoff für Waffen, Geräte und Schmuck gekennzeichnet ist. Weitere Unterteilung in: Ältere Eisenzeit (800-500 v. Chr.), Jüngere Eisenzeit (500 v. Chr.-0). BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994. ku
Persistenz: Allgemein: Dauer, Beständigkeit. Hier u. a.: Beständigkeit eines Stoffes z. B. Pestizides in der Umwelt. SCHAEFER 1992.
Pestizid: Chemisches Mittel zur Vernichtung von Schädlingen aller Art, Pflanzenschutzmittel. Fungizid, Chlorkohlenwasserstoffe, Biozid. SCHAEFER 1992.
pflanzensoziologisch: Pflanzensoziologie ist die Lehre von den Pflanzengesellschaften. Pflanzenarten wachsen in typischen Gemeinschaften, den Umweltbedingungen entsprechend. BRAUN- BLANQUET 1964, DIERSCHKE 1994.
Phoresie: Vorübergehende Nutzung eines Tieres für den Transport von Individuen einer anderen Art. Der Transporteur erleidet dabei keinen Nachteil. SCHAEFER 1992.
Phosphat: Salz der Phosphorsäure, Pflanzennährstoff. Polyphosphate waren früher in Wasch- und Reinigungsmitteln als Wasserenthärter enthalten, da die Anionen mit Calcium-Ionen lösliche Komplexe bilden. Sie gelangten mit dem Abwasser in die Gewässer und führten zur Überdüngung (Eutrophierung). BREUER 1991.
Phosphatfällung: Als Fällung wird die Überführung eines gelösten Stoffes in eine unlösliche Verbindung bezeichnet. Zum Beispiel in Klärwerken werden die gelösten Phosphate unter Zugabe von Eisensalzen ausgefällt. BREUER 1991.
Photoeklektor: Lichtfalle in Kastenform, die zum quantitativen Nachweis der z. B. aus einer bestimmten Bodenfläche schlüpfenden (zum Licht strebenden) Insekten dient. SCHAEFER 1992.
Photosynthese: Bildung von Glucose und Sauerstoff aus anorganischer Substanz (Kohlendioxid und Wasser) mit Hilfe des Sonnenlichtes durch die Primärproduzenten (Pflanzen und Cyanobakterien); Photosynthese-Bilanz: 6CO2 + 6H2O + Licht = C6H12O6 + 6O2. Primärproduktion. STRASBURGER 1991.
Phytobenthos: Pflanzliches Benthos, dazu gehören höhere Pflanzen und Algen. Aufgrund ihres Lichtbedürfnisses ist ihr Vorkommen auf die belichtete Zone beschränkt (Litoral). TARDENT 1993.
phytophag: Lebende Pflanzensubstanz fressend. SCHAEFER 1992.
Phytoplankton: Pflanzliches Plankton, z. B. Diatomeen. Es besteht fast ausnahmslos aus mikroskopisch kleinen Algen. Sie bilden als Primärproduzenten die Grundlage der Nahrungskette im Wasser. Strenggenommen müssen auch die an der Oberfläche des Sargassomeeres treibenden Großalgen der Gattung Sargassum dazugezählt werden. TARDENT 1993.
Plaggen: Frühe Form des Düngens in den nordwestdeutschen Geestgebieten. Dabei wurde die Narbe von Heide- oder Grasflächen in 4-6 cm Tiefe abgeschält, als Stallstreu verwendet, kompostiert und anschließend wieder in den Geestboden eingebracht. Dadurch erhielten die Böden im Laufe der Jahrhunderte eine bis zu 120 cm hohe Humusschicht. ku
Plankter: Bezeichnung für die Organismen des Planktons. SCHAEFER 1992.
Plankton: Organismen sowie deren Eier und Entwicklungsstadien, die schwebend im Freiwasser dahintreiben. Ist Eigenbewegung durch z. B. Geißeln vorhanden, reicht sie nicht aus, sich von der Wasserbewegung unabhängig zu machen. Unterteilung in Phytoplankton und Zooplankton. TARDENT 1993.
Planktonaktivität: Stoffumsatz des Planktons, bezogen auf den Prozeß der Aufnahme/den Umbau von Nahrung (Zooplankton) bzw. Nährstoffen (Phytoplankton). Brockmann pers. Mit. 1997.
Planktonblüte: Unter für sie günstigen Umweltbedingungen können sich Algen explosionsartig vermehren, man spricht dann von einer Algen-, Wasser- oder Planktonblüte. Damit einher geht oft eine durch die Massenentwicklung einzelner Algenarten verursachte Verfärbung des Wassers. Eutrophierung. LEXIKON DER BIOLOGIE 1983-1987.
Planktonorganismen: Entspricht Plankter; Plankton.
polychlorierte Biphenyle: PCB gehört zu den Chlorkohlenwasserstoffen. Durch den Ersatz von Wasserstoffatomen durch Chloratome entsteht aus Biphenyl PCB. Verwendung als temperaturbeständige Hydraulikflüssigkeit sowie als Kühlflüssigkeit für elektrische Anlagen. Da es zu den hochgiftigen aromatischen Chlorkohlenwasserstoffen gehört, werden heutzutage vielfach weniger toxische Substanzen verwendet. BROCKHAUS-ENZYKLOPÄDIE 1986-1994.
Population: Gesamtheit der Individuen einer Art, die über einen längeren Zeitraum durch mehrere Generationen genetische Kontinuität zeigen und einen bestimmten, zusammenhängenden Lebensraumabschnitt bewohnen. Dieser Lebensraum kann scharf abgegrenzt sein, wie z. B. ein Teich, aber im allgemeinen sind die Grenzen unscharf. SCHAEFER 1992.
Pornstrom: Niederdeutsch: Krabben-/Garnelenstrom. Viele sprachliche Ausdrücke des Friesischen sind in die niederdeutsche Mundart Nordfrieslands eingeflossen. Daher gibt es sowohl in der friesischen Sprache als auch im niederdeutschen Dialekt verschiedene Varianten für die Bezeichnung von Krabben. Die friesische Sprache wird regionalspezifisch gesprochen, man unterscheidet grob zwischen Festlands-, Insel- und Halligfriesisch. Sprachliche Unterschiede sind so zahlreich, daß sogar in benachbarten Orten die Aussprache variiert. Für die friesische Bezeichnung von Krabben treten hauptsächlich die langgezogen gesprochenen Pluralformen puurne und poorne, daneben aber auch purne und porne auf, während im niederdeutschen Nordfriesland porn oder porren am verbreitetsten sind. Auf der Halbinsel Eiderstedt jedoch wird bei Krabben von purn gesprochen. Würde der Prielstrom als zu Eiderstedt gehörend aufgefaßt, müßte er demnach Purnstrom heißen. Diese sprachliche Besonderheit sollte im vorliegenden Umweltatlas - sozusagen stellvertretend für weitere spezifische Ausprägungen im "Platt" der Eiderstedter - erstmals berücksichtigt werden (bisher wurde der südlich an Eiderstedt entlangfließende Prielstrom in kartographischen Werken als Purrenstrom bezeichnet). Die nun verwendete Bezeichnung Pornstrom stellt eine vorläufige Kompromißlösung dar. Der Vokal wurde von den Herausgebern in Anlehnung an den Porrenkoog nördlich von Husum gewählt. An der sprachlichen Vielfalt, Landeskunde und Geschichte Nordfrieslands Interessierten seien der Besuch des Nordfriisk Instituuts mit seiner umfangreichen Fachbibliothek und seine zahlreichen, im Eigenverlag erschienenen Publikationen empfohlen (Süderstraße 30, Bräist/Bredstedt, Tel.: (04671) 2081, Fax.: (04671) 1333). ROGBY 1967. il
postpleistozän: Nach dem Pleistozän (ältere Abteilung des Quartär); nacheiszeitlich, die gegenwärtige Zwischeneiszeit. Holozän. HOHL 1981.
Potential: landschaftsökologisches Potential.
Prädation: Räuber-Beute-Verhältnis. Eine Art (Räuber/ Prädator) nutzt eine andere (Beute) als Nahrung. Im Gegensatz zum Parasitismus tötet der Räuber notwendigerweise seine Beute. SCHAEFER 1992.
Prädationsdruck: Einfluß, der durch einen Freßfeind (Räuber/Prädator) auf die Individuendichte der Beutepopulation ausgeübt wird. CZIHAK et al. 1990.
präglazial: Voreiszeitlich; meist bezogen auf die jüngste Eiszeit. jk
Priel: Bezeichnung für die kleineren Wattrinnen, die in die Prielströme entwässern und meist weniger als 1 m Wasser führen. Sie werden vorwiegend vom Ebbstrom geprägt, der gegenüber dem Flutstrom deutlich höhere Strömungsgeschwindigkeiten aufweist. Deshalb werden sie oft als Ebbpriel bezeichnet. STOCK et al. 1996.
Prielstrom: Bezeichnung für die Wattrinnen, die das Wattenmeer vom Übergangsbereich zur offenen Nordsee bis zur Festlandsküste hin durchschneiden. Sie werden z. T. mehr als 4 km breit und führen auch bei Niedrigwasser vielfach mehr als 1 m Wasser. Gliederung in den seewärtigen Barrenbereich des Ebbdeltas, den Strombereich und das Flutdelta. Wattwasserscheiden. STOCK et al. 1996.
Priggen: Auch Pricken, fest in den Wattboden gesteckte, bis 8 m lange Birken- oder Eichenbäumchen zur Markierung der Fahrwasserrinne im Watt, wenn dieses überflutet ist. LÜDERS & LUCK 1976.
Primärproduktion: Die Bruttop. entspricht der gesamten Substanzmenge, die in einem Bestand photoautotropher Lebewesen (Primärproduzenten: Pflanzen und Cyanobakterien) durch Photosynthese während eines gesamten Jahres gebunden wird. Die Bruttop. abzüglich der Respiration des Bestandes ergibt die Nettop., also die gesamte Trockensubstanzerzeugung (oder Zuwachs an Kohlenstoff) durch die Pflanzen. SCHAEFER 1992, CZIHAK et al. 1990.
Produktion: Hier biologisch: Gewinn an Biomasse oder Energie in Individuen, Populationen oder Ökosystemen, bezogen auf einen bestimmten Raum und eine bestimmte Zeit. LEXIKON DER BIOLOGIE 1983-1987.
Protoplasma: Cytoplasma; Grundsubstanz einer Zelle, besteht hauptsächlich aus Proteinen (Eiweißen). STRASBURGER 1991.
Protozoen: Bezeichnung für heterotrophe Einzeller. WEHNER & GEHRING 1990.
Quellerfluren: Wattflächen, die durch den Halophyten Queller besiedelt wurden. Salicornia europaea agg. als Sammelart, da die Systematik bisher nicht vollständig geklärt ist. Heute wird meist zwischen S. stricta, dem Schlickqueller und S. ramosissimae unterschieden, der auf Sodenentnahmeflächen und als Pionier im Andelrasen vorkommt. Zum Teil kommt Schlickgras (Spartina anglicae) in diesem Bereich vor, daß den Queller an vielen Standorten verdrängt. DIERßEN 1988. jk


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